Etappensieg für American Football

Neues Förderkonzept Nichtolympischer Sport des DOSB beschlossen

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat am 07.12.2019 in Frankfurt am Main ein neues Förderkonzept für den Nichtolympischen Sport verabschiedet. Dieses ermöglicht American Football wieder den Status einer förderungswürdigen Sportart. Für Mannschaftssportarten mit einer Mannschaftsgröße über 30 Spielerinnen oder Spielern wurde das Anerkennungskriterium, das es eine Weltmeisterschaftsendrunde mit einer Mindestanzahl von zwölf teilnehmenden Nationen gibt, auf acht heruntergesetzt.

Diese Teilnehmerzahl war sowohl bei der WM 2011 in Österreich, als auch bei der WM 2015 in den USA die Planungsgröße. Wobei bei der WM 2015 diese ursprünglich in Schweden mit zwölf Nationen stattfinden sollte, dann aber im Januar 2015 kurzfristig wegen des Ausfalls des schwedischen Ausrichters in die USA verlegt wurde.

Das Konzept für die Förderung des deutschen Sports durch Bund und Länder ist vor einigen Jahren reformiert worden. In der für die Verbände mit nicht-olympischen Sportarten derzeit laufenden vierjährigen Förderperiode gelten daher erstmals veränderte Zugangsvoraussetzungen, von denen eine unter anderem zunächst zwingend vorsah, dass an der WM der Sportart mindestens 20 Nationen teilnehmen – allein an der Endrunde wohlgemerkt, ohne Vorqualifikationen zu berücksichtigen.

Bereits bei den ersten Diskussionen über die Reform hatte der American Football Verband Deutschland e. V. (AFVD) darauf hingewiesen, dass ein derart starres und unabhängig vom Charakter der Sportart festgelegtes Minimum nicht für eine gerechte Vergleichbarkeit verschiedener Sportarten sorgen könne. Eine WM-Endrunde mit 20 Nationalmannschaften an einem Ort in einer Sportart wie American Football ist schlechterdings jetzt und in absehbarer Zukunft unmöglich und wäre auch sinnlos, da das Gesamtturnier wegen der nötigen Ruhepausen zwischen den Spielen viel zu lange dauern würde.

In zahlreichen Gesprächen mit Vertretern des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der Interessengemeinschaft der nicht-olympischen Sportverbände (IG NOV) und dem Bundesministerium des Innern hatten AFVD-Präsident Robert Huber und andere AFVD-Vertreter immer wieder auf notwendige Änderungen an dieser Regelung hingewiesen. Daraufhin wurde diese Zahl zunächst auf 16, dann auf zwölf Nationen herabgesetzt.

Eine gemeinsame Kommissionen von DOSB, IG NOV und des Ministeriums schlossen sich nunmehr der Argumentation des AFVD an und schlugen der DOSB-Mitgliederversammlung vor, die Richtlinien so abzuändern, dass künftig für Sportarten mit 30 oder mehr Aktiven in einem Mannschaftskader bereits acht Nationalteams bei einer WM-Endrunde ausreichen, um die Sportart in Deutschland als förderungswürdig anzuerkennen. Diesem Vorschlag sind zunächst DOSB Vorstand und Präsidium und nunmehr auch die Mitgliederversammlung gefolgt.

Konkrete Folge hätte die Beschlussfassung der DOSB-Mitgliederversammlung zunächst auf Landesebene, überall dort wo der Nachwuchsleistungssportbereich noch separat von Bundesländern gefördert wird. Auf der Bundesebene läuft die aktuelle Förderperiode bis 2021, dem Jahr der nächsten World Games. Nur in absoluten Ausnahmefällen ist eine nachträgliche Aufnahme in Förderprogramme inmitten der laufenden Periode möglich. Dem AFVD war bei seiner erstmaligen Aufnahme in die Bundesförderung seinerzeit solch eine Ausnahme gewährt worden.