Zur Bundesversammlung des AFVD am 19. November in Frankfurt werden zwei langjährige Präsidiumsmitglieder ihre erfolgreiche Tätigkeit im Präsidium des AFVD beenden und ihre Ämter zur Verfügung stellen. Vizepräsident Uwe Talke (Neuss) gehört dem Präsidium seit 1997 an, Josef Andres (Mannheim) war seit 1998 Mitglied im Führungsgremium des AFVD. Beide sind derzeit noch dabei, Projekte zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, um ihren Nachfolgern den Einstieg in die Präsidiumsarbeit zu erleichtern.
Uwe Talke wirkt als stellvertretender Vorsitzender bei der Institutionalisierung des Vereins Nichtolympische Verbände Deutschland (NOV) mit, über die nach Abschluss des Gründungsverfahrens die Förderung für nicht-olympische Sportarten begleitet wird. Josef Andres erweitert die Rahmenrichtlinien Ausbildung des AFVD mit der Sparte Flag Football. Dies ist die Grundlage für die Anerkennung der Trainerausbildung der Lizenzstufen C, B und A durch den Deutschen Olympischen Sport-Bund (DOSB), für die an den World Games und zukünftig eventuell auch bei Olympia zum Programm gehörende Football-Variante.
Die beiden Projekte sind exemplarisch für die Tätigkeitsschwerpunkte des erfolgreichen Wirkens der beiden Vizepräsidenten in jeweils mehr als zwei Jahrzehnten. Uwe Talke war in der Aufgabenverteilung im Präsidium vor allem für die Beziehungen des AFVD zu externen Partnern – sei es im DOSB, der Politik oder anderen nationalen Verbänden – zuständig. In gewisser Weise galt dies auch im internen Bereich des AFVD: Die Vereine der Lizenzligen fanden für ihre Interessen bei Uwe Talke stets besonderes Gehör.
Der ehemalige Präsident der Düsseldorf Panther (1994 bis 1996) war seinerzeit wegen seiner Erfahrungen im Vereins-Management zunächst einer der führenden Köpfe im damals neu gegründeten Bundesligaausschuss und anschließend ins Präsidium gewählt worden. Dort entwickelte er gemeinsam mit anderen damals erfolgreichen Vereins-Managern zunächst ein tragfähiges Konzept zur Neugründung der Herren-Nationalmannschaft, die anschließend – unter anderem mit der Goldmedaille bei den World Games in Duisburg – binnen weniger Jahre zur stärksten des Kontinents wurde.
Für den damaligen Europaverband organisierte Talke auch die europäischen Vereinswettbewerbe als Turnierdirektor ab 2000 bis 2013. In der Spitze waren in fünf Wettbewerben verschiedener Leistungsstufen 50 Teams im Jahr aktiv. Praktisch alle Mannschaften, die heute in den verschiedenen europäischen Ligen Spitzenrollen inne haben, begannen ihren internationalen Spielbetrieb in von Uwe Talke als Turnierdirektor organisierten Wettbewerben. Zugleich sorgte er in jener Phase dafür, dass deutsche Cheerleader bei den auf japanische Initiative hin neu ausgetragenen Weltmeisterschaften von Beginn an dabei sein konnten.
In den letzten knapp 15 Jahren war Talke als Repräsentant des AFVD beim DOSB tätig und vertrat Football-Deutschland gegenüber dem nationalen Sportverband und staatlichen Stellen. Dies mündete unter anderem auch in die Initiative, die Zusammenarbeit der Vertreter der nicht-olympischen Sportarten in dem Verein NOV auf ein neues Fundament zu stellen.
Die Zusammenarbeit mit dem DOSB war wie bei Uwe Talke auch bei Josef Andres ein wichtiges Element. Andres, der von 1979 bis 1985 bei den Mannheim Redskins und von 1986 bis 1990 bei den Badener Greifs in Karlsruhe aktiver Spieler der „ersten Stunde“ gewesen war, hatte ab 1991 bei den Mannheim Redskins und später bei den Weinheim Longhorns auch als Trainer gewirkt. Ab 1992 war er Vizepräsident für Finanzen und von 2001 bis 2010 Vizepräsident Leistungssport im Landesverband Baden-Württemberg, seit 1998 ist er Vizepräsident im Bundesverband.
Sein Schwerpunkt war dort dann auch die Ausbildung von Trainern und Schiedsrichtern. Zunächst ging es darum, die Richtlinien für die Ausbildung an die Vorgaben des DOSB (damals des DSB) anzupassen. Nur so konnten auch Football-Coaches Trainerlizenzen erhalten, die vom Bundesverband des deutschen Sports anerkannt sind. Dies war die Grundlage dafür, das Vereine für lizenzierte Trainer öffentliche Fördermittel für deren Tätigkeit bekommen konnten. Als diese Grundlagen geschaffen waren, startete der AFVD seine groß angelegte Ausbildungsoffensive für Trainer (und Schiedsrichter), so dass inzwischen in praktisch jedem Verein DOSB-lizenzierte Trainer aktiv sind.
Die Qualität der durch diese Trainer geleisteten Arbeit vor Ort schlägt sich in den stetig steigenden Mitgliederzahlen der Football-Vereine in Deutschland nieder. Und sie selbst können sich auf ein Lehrgangssystem verlassen, das Josef Andres innerhalb des Verbandes etabliert hat. In mehreren Leistungsstufen vertiefen Coaches aus ganz Deutschland so dank Josef Andres regelmäßig ihr Wissen, tauschen sich aus und sorgen für eine stetige Steigerung des sportlichen Niveaus in Football-Deutschland.
Und zwar auf faire und gesunde Art und Weise – denn genau wie für Josef Andres gehört auch für qualifizierte Coaches eine strikte Anti-Doping-Politik zum A und O. Für die kommenden Jahre soll im Bereich Flag Football die nächste Ausbildungsoffensive ähnliche Erfolge bringen – die Grundlagen dafür hat Josef Andres gelegt.
Der AFVD und ganz Football-Deutschland danken Uwe Talke und Josef Andres für ihre langjährige, erfolgreiche Arbeit und hoffen, dass sie ihren „Football-Ruhestand“ zwar genießen können, aber ihren Sachverstand auf anderem Wege weiter in den Dienst unserer Sportart stellen werden!