(Frankfurt/Main) Die für den Spielbetrieb im deutschen American Football wichtigsten Eckpfeiler sind gesetzt: Die Spielregeln und die Bundesspielordnung 2023 sind vom Präsidium des American Football Verbandes Deutschland (AFVD) verabschiedet worden. Daraus ergeben sich auch Neuerungen für die Bundesligen ERIMA GFL und GFL 2.
Kurz vor dem Jahreswechsel wurde die 2023er Fassung der Bundesspielordnung (BSO) vom Präsidium des AFVD verabschiedet und veröffentlicht. Neben der bereits im Oktober von den ERIMA-GFL-Vereinen beschlossenen Wiedereinführung von Interconference-Spielen, wird 2023 die Übernahme der Overtime-Regel aus den amerikanischen NCAA-Rules die größte Veränderung für alle Bundesliga-Teams darstellen. Mit dieser Änderung wird es nun nicht mehr erst in den Playoffs, sondern bereits in den Rundenspielen kein Unentschieden in einem GFL-Spiel mehr geben.
Bei einem Unentschieden nach der regulären Spielzeit wird die Entscheidung dadurch herbeigeführt werden, dass beide Teams einen First Down an der gegnerischen 25-Meter-Linie bekommen. Sollte es nach zwei solcher Overtime-Serien immer noch unentschieden stehen, wird die 2-Point-Conversion-Regel angewandt. Jedes Team hat dann nur noch jeweils einen Versuch, um zu punkten. Bereits nach der zweiten Overtime Serie darf nach einem Touchdown im Extrapunkt-Versuch auch nicht mehr gekickt werden. Es muss dann bereits eine 2-Point-Conversion versucht werden.
Der GFL-Vorsitzende Carsten Dalkowski begrüßt die beschlossene Änderungen: „Sowohl die Interconference-Spiele als auch die neue Overtime-Regelung werden für mehr Spannung auf den deutschen Football-Feldern sorgen“, ist sich Dalkowski sicher.
Weitere, für den GFL-Spielbetrieb wichtige Neuerungen sind die bislang nur als Corona-Regel geführte Verringerung der Wechselsperre von fünf auf drei Spiele sowie der Wegfall der Jahressperre für Spieler, die reamateurisiert werden wollen. Als ein weiterer Schritt zu mehr Digitalisierung soll zukünftig auf die Einsendung des papierhaften Spielberichtsbogens verzichtet werden.
Grundlage für die Verabschiedung der BSO 2023 waren die Vorarbeiten des AFVD-Vizepräsidenten Sebastian Berndt in Zusammenarbeit mit dem Schiedsrichterausschuss unter der Leitung von Schiedsrichterobmann Sebastian Barth sowie der Zuarbeit des früheren Vizepräsidenten Sport Jan Bublitz. Der Entwurf wurde dann von der Technischen Kommission des AFVD, der neben den AFVD-Vizepräsidenten Berndt und Marcel Krohn auch Sportdirektor Florian Langer und der GFL-Ligaverbund-Vorsitzende Carsten Dalkowski angehören, finalisiert und dem AFVD-Präsidium zum Beschluss vorgelegt.
Zusätzlich zu den Regelungen der BSO gelten für die ERIMA GFL und die GFL 2 in der neuen Saison auch die Vorgaben aus der im Dezember von der GFL-Mitgliederversammlung beschlossenen Mindeststandards-Ordnung. Im ersten Quartal des neuen Jahres werden dafür die Ausführungsbestimmungen festgelegt.